Eine Weinbergschnecke bleibt zum Essen

Habt ihr schon einmal gesehen, was Weinbergschnecken so essen?

Wir haben dieses Jahr wieder sehr viele Weinbergschnecken im Garten gesehen. Sie ernähren sich vorwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen:

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Im Notfall, wenn sie die nicht vorfinden essen sie auch frisches Gemüse oder Kräuter wie Löwenzahn:

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Diese Weinbergschnecke habe ich in Vollpension genommen, weil ich auf sie getreten bin und ihr Haus dabei zu einem grossen Teil zerbrochen ist. Und ich stellte fest, sie hatte keine inneren Verletzungen und lebte weiter. Und weil es zu der Zeit im Juli so heiss bei uns war, habe ich sie bei uns drinnen behalten und versorgt. Draussen hätte sie ohne schützenes Haus, in das sie sich zurückziehen kann (Schutz vor Fressfeinden und vor Austrocknung) nicht überlebt.

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Zuerst habe ich sie spontan in ein grosses Glas mit Löchern im Deckel gegeben und mit Feuchtigkeit und Löwenzahn versorgt. Ihr nächstes „Gehege“ war grösser und zunächst habe ich auch getestet, was sie darin zum Leben und Wohlfühlen braucht: Erde mit Kalkstreu zum Aufbau eines neuen Hauses und etwas zum essen, wie Löwenzahn, Apfel oder Gemüsereste und etwas Wasser:

Und dann sollte sie auch mehr frische Luft bekommen, aber nicht ausbrechen können:

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und so zog sie ein:

und wollte gleich wieder raus…

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Draussen trinken Weinbergschnecken aus Wasserschalen wie dieser hier:

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Drinnen hatte sie eine kleine Schale mit Wasser. Ich habe sie aber nie daraus trinken sehen und so spühte ich ihr einmal täglich vorsichtig feuchte Luft in ihre Nähe und auf die Blätter im Gehege.

Mit der Zeit wurde ihr Gehege kleiner, weil sie nicht umherwanderte. Dafür durfte sie täglich in den kühlen Morgenstunden etwas frische Luft schnuppern. Dann wurde sie richtig lebendig und wanderte umher. Schnecken können nicht hören, sie sehen und riechen ihren Umwelt. Deshalb ist die frische Luft als Lebensmotivation auch wichtig für sie, denn eine plötzliche Gefangenschaft muss schlimm für sie sein.

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Schneckie war nicht allein Ende Juli, Steve leistete ihr Gesellschaft.

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Schnecki aß auch mal geraspelte Möhren, aber ihre Lieblingsspeise in Gefangenschaft waren Apfelscheiben und Löwenzahn.

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Zum geschützten Schlafen bekam sie einen Miniblumentopf mit etwas Moos, dass ich immer etwas feucht eingesprüht habe. So schlief sie dann über eine Woche bei der grössten Hitze im Zimmer (25-27°C) und als sie wieder hervorkam war ihr Schneckenhaus teilweise nachgebildet.

Gehäuseschaden ganz frisch:

Gehäuseschaden sofort 20220723_184231_red_atFS

Regeneriertes Gehäuse nach ca. 5 Wochen in Gefangenschaft:

Gehäuseschaden nach 5 Wo in Käfig 20220827_102149_red_atFS

Und so regeneriert habe ich Schnecki nach der grossen Hitzezeit und nach einem erfrischenden, intensiven Regen, den nicht alle Lebewesen genossen haben, …

… dort wieder frei gelassen, wo ich auf sie getreten war:

Sie zog sofort aus. Das Hintergrundwissen, was eine Weinbergschnecke braucht, habe ich aus dem Internet recherchiert.

Zum Beispiel hier:

https://www.biologie-schule.de/weinbergschnecke-steckbrief.php

https://de.wikihow.com/Schnecken-z%C3%BCchten#step-id-02

https://www.helpster.de/weinbergschnecken-zuechten_209239

Und sehr schön bebildert und umfangreich beschrieben auch hier:

Weinbergschnecken als Freunde & Helfer im Garten ansiedeln

Ich bin sehr froh, dass ich Schnecki auf diese Weise helfen konnte, nachdem ich ihr so furchtbaren Schaden zugefügt hatte.

Bei den Weinbergschnecken gibt es eine Unterart, die ihr Gehäuse vollkommen regenerieren kann. Ich glaube, Schnecki gehört dazu.

Ihr könnt es euch ja denken, ich esse keine Schnecken, sie sind einfach wunderbare Geschöpfe und sehr nützlich im Garten, jedenfalls viele Arten…

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7 Gedanken zu “Eine Weinbergschnecke bleibt zum Essen

  1. Hab ich jetzt so interessiert gelesen, liebe Jutta, deinen Bericht über Schnecki, das ist ja schon ungewöhnlich, aber so klasse, eine Schnecke in Pflege zu nehmen, aber sie hätte mir auch so leid getan, wenn ich versehentlich drauf getreten wäre, das hast du wirklich gut gemacht. Ich dachte mir schon, daß du dir Hilfe dazu aus dem Internet geholt hast, und so hab auch ich jetzt ganz viel über Weinbergschnecken erfahren, welche Lebensbedingungen sie brauchen, und deine schönen Bilder haben das alles so anschaulich gemacht, ich bin begeistert!
    Wie schön, daß damals Steve Schnecki noch Gesellschaft geleistet hat, die Bilder sind so schön! ❤
    Du hast dir da richtig Arbeit mit gemacht, deshalb freu ich mich doppelt, daß das auch von Erfolg gekrönt war und Schnecki ihr Gehäuse wieder aufbauen konnte, um wieder in die freie Natur zu starten, was sie offensichtlich sehr genossen hat! Ich wünsche ihr von Herzen ein gutes weiteres Leben, und wenn Schnecken reden könnten, wärst du jetzt sicher in Schneckenkreisen berühmt für deine liebe Hilfe!
    Danke, daß du diese Geschichte mit uns geteilt hast, ich wünsche einen schönen Abend, liebe Grüße
    Monika.

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    • Ja, Monika,
      das war so ein spontanes Eingreifen, um das Leid der Schnecke zu mindern, an dem ich schuld war.
      Und Steve war auch noch mit dabei. Es gibt noch andere, vielleicht zukünftige, Beiträge mit dem Induktionskochfeld, als Steve auch noch dabei war. Was meinst Du, kann ich sie hier noch zeigen nach Steves Tod oder wird das zu schmerzhaft für euch Leser(innen)?
      Heute zum ersten Oktober habe ich die Heizung von 1 auf 2 hochgedreht, weil es so regnerisch und feucht kalt ist. Ich will mal versuchen, weniger zu heizen als letztes Jahr – wir haben eine Gasheizung…
      Hab ein schönes Wochenende und
      liebe Grüsse,
      Jutta

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      • Das war eine gute Idee, liebe Jutta, dein spontanes Eingreifen!
        Ich denke, das kannst du auf jeden Fall machen, Beiträge einstellen, wo Steve noch dabei war, das ist doch neben aller Traurigkeit auch eine schöne Erinnerung an ihn, ich stell ja auch noch oft Bilder von Mimi mit ein.
        Ich hab die Heizung zumindest im Wohnzimmer auch entsprechend an bei diesem Usselwetter, obwohl es heute mal wieder nach nächtlichem Regen ein schöner Herbsttag war mit Sonne-Wolken-Mix. Weniger heizen ist aber hier auch angesagt, soviel ich weiß, ist unsere Heizung auch Erdgas. Also ist deckeln angesagt.
        Dankeschön, das wünsche ich euch auch von Herzen, ein schönes Wochenende, liebe Grüße
        Monika.

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  2. Liebe Jutta,

    das ist wirklich alles sehr interessant,denn ich hatte noch nicht wissentlich Bekanntschaft mit einer Weinbergschnecke machen können.Ganz sehr fein hast du dich um sie gekümmert und viel Male wieder gut gemacht,was dir aus Versehen passiert ist! Sie wird dir sehr dankbar dafür sein.,hat sich wohlgefühlt bei dir! 💓
    Sehr berührt bin ich nun,dass der gute Stevie noch mit dabei ist. 💓😘

    Weiterhin die besten Wünsche für euch und ganz liebe Grüße von Brigitte.

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    • Liebe Brigitte,

      ich hoffe, dass Schneckie sich jetzt mit der teilweise regenerierten Schale auch gegen die Kälte schützen kann. Schnecken verschliessen dann ihre „Hausöffnung“ mit einem selbst hergestellten Deckel. Aber sie hat bestimmt schon einige Winter hier erlebt und weiss auch, wo sie sich hier geschützt verstecken kann.

      Liebe Grüsse und ein gutes Wochenende, Jutta

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  3. Hallo Jutta,
    da hast du dir aber sehr viel Mühe gegeben, das ist schon sehr bewundernswert! Wie schön, dass die Schnecke wieder gesund entlassen werden konnte und wie schön, dass der Steve ihr noch ein bisschen Gesellschaft leisten konnte.
    Jetzt hast du in deinem Garten jemanden, der ihn gekannt hat!❤️
    Liebe Grüsse
    Christa

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    • Hallo Christa,
      das ist ein sehr schöner Gedanke, dass Schneckie im Garten nun Steve auch „gekannt“ hat. Dankeschön! 💗🐌
      Ja, Steve lag morgens auch gern draussen, als es noch kühl war. Wir hatten dann oft über 30°C tagsüber…
      Liebe Grüsse zurück,
      Jutta

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